Positionspapier zur Mobilität in Friedrichshafen

Veröffentlicht am 17.09.2022 in Aktuelles

Anlässlich der europäischen Mobilitätswoche vom 16. - 22. September hat die SPD Friedrichshafen ihre Ziele zur Mobilität in Friedrichshafen erstellt und Forderungen und Maßnahmen erarbeitet, welche sich zügig umsetzten lassen.

Ziel ist es, mehr Menschen zur Nutzung von Bus, Bahn und Fahrrad zu motivieren oder gar ganz auf ein Transportmittel zu verzichten und zu Fuß zu gehen. Zudem ist jeder Umstieg ein Beitrag für aktiven Klimaschutz und in Zeiten des Ukraine-Kriegs auch eine günstige Alternative. Insgesamt setzt sich die SPD für eine vernetzte, preiswerte und effiziente Mobilität in ganz Friedrichshafen ein. Diese muss durchgehend barrierefrei sein, damit alle Menschen teilhaben können. Mit einer gerechteren Aufteilung der Straßenräume wollen wir mehr Platz auch für Fußgänger:innen schaffen, und so einladende begrünte Aufenthaltsräume in der Stadt anbieten. Schließlich wird jede:r Autofahrer:in zwangläufig auch zur Fußgängerin oder zum Fußgänger. Fußgänger:innen halten sich länger in der Stadt auf und kaufen mehr ein.

Wir erhoffen uns durch diese Maßnahmen frischere, in den heißen Sommermonaten kühlere Luft in der Stadt und ein ruhigeres Umfeld für alle. Wir fordern zudem eine Weiterführung des 9-Euro-Tickets hin zu günstigen Jahrestickets (Beispiel 365-€-Tickets). Mobilität muss bezahlbar und für alle zugänglich sein, egal ob im ländlichen Raum oder quer durchs Land.

Unser Positionspapier umfasst drei Bereiche:

| Gute Fuß- und Fahrradwege für alle!

| Starker ÖPNV

| Autoverkehr und Parken

Im ersten Bereich „Gute Fuß- und Fahrradwege für alle!“ führen wir konkret Stellen auf, an denen zusätzliche Fahrradwege notwendig sind und Lücken zwischen den Radwegen geschlossen werden müssen. Zudem fordern wir eine Verbesserung der Qualität der Wege, die an diversen Stellen durch Risse, Schlaglöcher oder Wurzeln das Radfahren massiv erschweren. Die Trennung von Fahrrad- und Gehwegen ist ein wichtiger Beitrag, um das Zufußgehen und das Radfahren attraktiv zu machen. Unbeleuchtete Fahrradwege sind eine erhebliche Gefahrenquelle, weshalb wir uns dort eine (smarte) Beleuchtung wünschen. Das bereits beschlossene Angebot eines Pedelec-Verleih-Systems möchten wir um einen Lastenrad-Verleih ergänzen. Nur was gezählt wird zählt. Auch der Fuß- und Radverkehr muss zukünftig durch Zählungen erfasst werden, was heutzutage mit digitaler Videotechnik preiswert machbar ist. Von unseren erfolgreichen Firmen wünschen wir uns ein noch stärkeres Engagement auf dem Gebiet vernetzter, klimaneutraler Mobilität.

Unser zweiter Bereich „Starker ÖPNV“ dreht sich um die Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Hierzu zählen wir Bus-, Zug- und Schiffsverkehr. Wir wünschen uns einen Ausbau der Busverbindungen im ganzen Stadtgebiet, auch in den Abendstunden. Das Ruftaxi im Abendverkehr RiA sollte modernisiert und/oder durch ein Rufbussystem erweitert werden, das auch attraktive Ost-West-Verbindungen im Stadtrandgebiet ermöglicht. Im Bund machen wir uns stark für ein einheitliches und günstiges Ticket für den ÖPNV, damit unüberschaubare Tarife und Zonen der Vergangenheit angehören. Ein 365-Euro-Jahresticket für BadenWürttemberg, nicht nur für Jugendliche und Studierende, ist eine der Maßnahmen. Wir wollen die Menschen am zentralen Busbahnhof nicht länger im Regen stehen sehen und fordern eine zügige Modernisierung des Platzes am Stadtbahnhof mit großflächiger Überdachung. Der Zugverkehr soll durch den zweigleisigen Ausbau der Bodenseegürtelbahn gestärkt werden, um zukünftig mit dem Zug zuverlässig und pünktlich am See aber auch in die weite Welt reisen zu können. Schließlich fordern wir die Landesregierung auf, den Schiffsverkehr insbesondere die Fähren und den Katamaran über den Bodensee als Teil des ÖPNV anzuerkennen, um sie in die Verkehrs- und Tarifverbunde zu integrieren.

Zum „Autoverkehr und Parken“ haben wir zwei Maßnahmen erarbeitet, welche ohne Mehrkosten für die Stadt umgesetzt werden können. Zum einen die Einführung von Tempo 30 in der Stadt und die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung durch die Einführung einer Parkraumsatzung mit angepassten Gebühren. Als ergänzende Maßnahmen können wir uns die sukzessive Begrünung von Parkplätzen vorstellen, den Ausbau eines intelligenten Parkleitsystems, um PKWs gezielt zu den Parkhäusern zu lenken und die Verbreitung von Car-Sharing-Angeboten.

Die Trennung des Radverkehrs vom Fußverkehr als auch ein flächendeckendes Tempo 30 in der Stadt stärkt den Fußverkehr, macht ihn sicherer und attraktiver. Alle Bürgerinnen und Bürger bitten wir darum gerne Rückmeldungen mit Verbesserungsvorschlägen für die Mobilität in Friedrichshafen einzusenden. Entweder über das Online-Tool der Stadt „sag´s doch!“ oder an die SPD Friedrichshafen per Mail an info@spd-friedrichshafen.de