Salon Rouge im März: „Frauen in der Berufswelt. Gleichberechtigung in 2022?“

Veröffentlicht am 28.03.2022 in Pressemitteilungen

Die Diskussionsrunde Salon Rouge des SPD-Ortsvereins setzte sich im März mit dem Thema „Frauen in der Berufswelt. Gleichberechtigung in 2022?“ auseinander. Eine Frau, die dazu einiges aus eigenen Erfahrungen berichten konnte, war Jaqueline Casini. Sie ist Senior Director Communications, Marketing & Corporate Responsibility bei Lufthansa Cargo. Im Arbeitsleben ist sie häufig mit “Rollenbildern” konfrontiert und kennt die Frage „Und wie machen Sie das mit Ihren Kindern?“ nur zu gut. In ihrer Führungsrolle im Unternehmen, sieht sie daher auch die Aufgabe ein Vorbild zu sein, für ihre Töchter, ihr Team und andere Frauen.

Unsere regionalen Unternehmen und Verwaltung schwächeln weiterhin, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen geht. Eine große Rolle spielt dabei das Thema Nachwuchsplanung und die Vereinbarkeit von Job und Familie. Dass es funktioniert, zeigt das Beispiel von Jaqueline Casini. Dabei erkennt sie eine Veränderung in der bisherigen Denkweise: „In unseren Nachbarländern aber auch bei den jüngeren Generationen ist es normal, dass sich Männer und Frauen die Kinderbetreuung teilen und Frauen mit Kindern in Führungspositionen arbeiten.“ So müsse in einem Team die Work-Life-Balance jedes einzelnen Teammitglieds respektiert werden. Es sei Aufgabe des Unternehmens, eine Regelung für alle zu finden. „Als Chefin ist es meine Pflicht, Solidarität vorzuleben“, erklärt Casini. So sei es auch die Verantwortung von Vorgesetzten, die Zeit zu überbrücken, bis eine Mitarbeiterin aus der Elternzeit zurückkommt.

 

Eine mögliche Schwangerschaft dürfe nicht eine Karrierechance verhindern. „Es muss ebenso die Möglichkeit geben, nach einer Elternzeit wieder in das Berufsleben einzusteigen“, sagt die Referentin. Es gebe allerdings bei vielen Personalern nach wie vor die Einstellung, junge Mütter könnten nicht ihre Arbeitsleistung erbringen. Die freie Einteilung der Arbeitszeit durch Homeoffice sei dabei ein wichtiger Baustein. Ebenso spricht Jaqueline Casini die Kinderbetreuung im Unternehmen als eine sinnvolle Möglichkeit an.

 

In der anschließenden Diskussionsrunde ging der Konsens dahin, dass eine Änderung des Frauenbildes in der Berufswelt kommen muss. Der Fachkräftemangel führe dazu, dass die Chancen für Frauen auf Führungspositionen steigen werde. Der kulturelle Wandel sei dabei ebenfalls ein Treiber für die Gleichberechtigung. „Nachfolgende Generationen legen sehr viel Wert auf Freizeit und das Rollenverständnis in einer Partnerschaft ändert sich“, beschreibt Casini. Aus der Runde wurden aber auch Forderungen nach mehr politischen Rahmenbedingungen, wie beispielweise der Frauenquote, gestellt.